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IoT-Technologien und -Protokolle

Tauchen Sie in die Welt der IoT-Technologie ein. Dieser Leitfaden bietet eine solide Grundlage zum Thema IoT-Technologien und -Protokolle und soll Ihnen helfen, die richtigen Entscheidungen für Ihr Projekt zu treffen.

Leitfaden zu IoT-Technologien und -Protokollen

Das Internet der Dinge vereint eingebettete Systeme, drahtlose Sensornetzwerke, Steuerungssysteme und Automatisierungen, die vernetzte Fertigungsfabriken, intelligente Einzelhandelslösungen, Gesundheitsdienstleistungen der nächsten Generation sowie Smart Homes, Smart Cities und Wearables möglich machen. Mit IoT-Technologien können Sie Ihr Unternehmen dank datengesteuerter Erkenntnisse, verbesserter Betriebsprozesse, neuer Geschäftsfelder und einer effizienteren Materialnutzung transformieren.

IoT-Technologien entwickeln sich ständig weiter. Jedes Jahr kommen zahllose Dienstanbieter, eine Vielzahl von Plattformen und Millionen neuer Geräte hinzu. Das stellt Entwickler, die in das IoT-Ökosystem einsteigen möchten, vor zahlreiche Entscheidungen.

Dieser Leitfaden soll Ihnen helfen, gängige IoT-Protokolle sowie Leistungs- und Konnektivitätsanforderungen zu verstehen. Eine stärker auf Grundlagen fokussierte Einführung in IoT-Technologie finden Sie in den Onlineleitfäden Was ist IoT? und IoT-Cybersicherheit

IoT-Technologieökosystem

Das IoT-Technologieökosystem besteht aus den folgenden Schichten: Geräte, Daten, Konnektivität und Technologiebenutzer

Geräteschicht

Die Kombination aus Sensoren, Aktuatoren, Hardware, Software, Konnektivität und Gateways, die ein Gerät bilden, das sich mit einem Netzwerk verbindet und damit interagiert.

Datenschicht

Die Daten, die gesammelt, verarbeitet, gesendet, gespeichert, analysiert, dargestellt und in Geschäftskontexten verwendet werden.

Geschäftsschicht

Die Geschäftsfunktionen der IoT-Technologie, beispielsweise das Abrechnungsmanagement und die Verwaltung von Datenmarktplätzen.

Benutzerschicht

Sie umfasst die Benutzer, die mit IoT-Geräten und -Technologien interagieren.

Erfahren Sie mehr über die ordnungsgemäße Vernetzung von Geräten mit Azure IoT Hub.

Der IoT-Technologiestapel Teil 1:

IoT-Geräte

IoT-Geräte sind sehr unterschiedlich, doch diese Konzepte und Begriffe haben sie in der Regel gemeinsam. In diesem IoT-Gerätekatalog können Sie sich ansehen, welche verschiedenen Geräte IoT-Technologie nutzen.

Aktuatoren

Aktuatoren führen physische Vorgänge aus, wenn deren Kontrollzentren die Anweisungen dazu erteilen. Dies erfolgt üblicherweise in Reaktion auf von Sensoren erkannte Änderungen. Sie sind eine Art Umwandler.

Eingebettete Systeme

Eingebettete Systeme basieren auf Mikrocontrollern und dienen der Verwaltung einer bestimmten Funktion innerhalb eines größeren Systems. Sie beinhalten Hardware- und Softwarekomponenten wie Azure RTOS.

Intelligente Geräte

Diese Geräte sind computingfähig. Sie enthalten häufig einen Mikrocontroller und können Dienste wie Azure IoT Edge nutzen, um bestimmte Workloads optimal und geräteübergreifend bereitzustellen.

Mikrocontrollereinheit (Microcontroller Unit, MCU)

Diese kleinen Computer sind in Mikrochips integriert und enthalten CPUs, RAM und ROM. Obwohl sie die Elemente enthalten, die zum Ausführen einfacher Aufgaben benötigt werden, ist die Leistung von Mikrocontrollern stärker begrenzt als die von Mikroprozessoren.

Mikroprozessoreinheit (Microprocessor Unit, MPU)

MCUs agieren als CPUs für einzelne oder mehrere integrierte Schaltkreise. Obwohl Mikroprozessoren Peripheriegeräte zum Ausführen von Aufgaben erfordern, helfen sie, die Verarbeitungskosten erheblich zu reduzieren, da sie nur eine CPU aufweisen.

Geräte ohne Rechenfunktion

Geräte, die nur Verbindungen herstellen und Daten übertragen können, sind nicht computingfähig.

Umwandler

Allgemein gesprochen handelt es sich bei Umwandlern um Geräte, die eine Energieform in eine andere konvertieren. Dazu gehören bei IoT-Geräten die internen Sensoren und Aktuatoren, die Daten übertragen, sobald die Geräte mit ihrer Umgebung interagieren.

Sensoren

Sensoren erkennen Änderungen in ihrer Umgebung und erzeugen elektrische Impulse, um zu kommunizieren. Mit Sensoren werden normalerweise veränderte Umgebungsbedingungen erkannt, z. B. Änderungen der Temperatur, der chemischen Zusammensetzung und der physischen Position. Sie sind eine Art Umwandler.

Der IoT-Technologiestapel Teil 2:

IoT-Protokolle und -Konnektivität

Verbinden von IoT-Geräten

Ein zentraler Aspekt bei der Planung eines IoT-Projekts liegt in der Bestimmung der IoT-Protokolle des Geräts – also darin, wie das Gerät Verbindungen herstellt und kommuniziert. Geräte werden im IoT-Technologiestapel entweder über Gateways oder integrierte Funktionen verbunden.

Was sind IoT-Gateways?

Gateways sind der Teil der IoT-Technologie, über den IoT-Geräte eine Verbindung zur Cloud herstellen. Nicht für alle Geräte ist ein Gateway erforderlich, doch Gateways können für die Einrichtung der Kommunikation zwischen Geräten oder die Verbindungsherstellung für Geräte verwendet werden, die nicht IP-basiert sind und keine direkte Cloudverbindung herstellen können. Die von IoT-Geräten erfassten Daten werden über ein Gateway übermittelt, am Edge vorverarbeitet und dann an die Cloud gesendet.

Der Einsatz von IoT-Gateways kann die Latenz und die Übertragungsgröße verringern. Wenn Gateways in Ihre IoT-Protokolle integriert sind, können Sie auch Geräte ohne direkten Internetzugang vernetzen. Außerdem bieten sie eine zusätzliche Sicherheitsschicht, da die eingehenden und ausgehenden Daten geschützt werden.

Wie verbinde ich IoT-Geräte mit dem Netzwerk?

Der Konnektivitätstyp für Ihr IoT-Protokoll richtet sich nach dem Gerät, dessen Funktionen und den Benutzern. In der Regel bestimmt die Entfernung, die die Daten zurücklegen müssen – kürzere oder längere Strecken – den Typ der benötigten IoT-Konnektivität.

IoT-Netzwerktypen

LPSRN (Low-Power Short-Range Networks)

Low-Power-Netzwerke mit geringer Reichweite sind ideal für Heim- und Büroumgebungen und sowie andere kleinere Bereiche. In der Regel benötigen Sie nur kleine Akkus und sind kostengünstig zu betreiben.

Typische Beispiele:

Bluetooth

Bluetooth eignet sich für Datenübertragungen mit hoher Geschwindigkeit und sendet sowohl Sprach- als auch Datensignale über Entfernungen bis zu 10 Metern.

NFC

Hierbei handelt es sich um Kommunikationsprotokolle für die Kommunikation zwischen zwei elektronischen Geräten, die maximal 4 Zentimeter (ca. 1,5 Inches) voneinander entfernt sind. NFC stellt eine langsame Verbindung mit einem einfachen Setup her, die zum Bootstrappen leistungsstärkerer Drahtlosverbindungen verwendet werden kann.

Wi-Fi/802.11

Die geringen Betriebskosten machen das WLAN zu einer Standardlösung für Heim- und Büronetzwerke. Aufgrund der begrenzten Reichweite und des Energieverbrauchs rund um die Uhr ist es jedoch u. U. nicht für alle Szenarien die richtige Wahl.

Z-Wave

Dieses Meshnetzwerk verwendet niedrigenergetische Radiowellen für die Kommunikation zwischen Appliances.

ZigBee

Diese IEEE 802.15.4-basierte Spezifikation für eine Suite aus allgemeinen Kommunikationsprotokollen wird verwendet, um PANs (Personal Area Networks) mit kleinen Low-Power-Funkgeräten zu erstellen.

LPWAN (Low-Power Wide-Area Networks)

LPWANs ermöglichen die Kommunikation über mindestens 500 Meter, haben einen minimalen Energiebedarf und werden für die Mehrheit der IoT-Geräte verwendet. Typische Beispiele für LPWANs:

4G LTE IoT

Durch hohe Kapazität und geringe Latenzzeiten eignen sich diese Netzwerke hervorragend für IoT-Szenarios, die Informationen oder Updates in Echtzeit erfordern.

5G IoT

5G-IoT-Netzwerke sind zwar noch nicht verfügbar, versprechen aber weitere Innovationen im IoT-Bereich, beispielsweise durch wesentlich schnellere Downloadgeschwindigkeiten und Verbindungen mit wesentlich mehr Geräten in bestimmten Bereichen.

Cat-0

Diese LTE-basierten Netzwerke bieten die kostengünstigste Option und bilden die Grundlage für Cat-M – eine Technologie, die 2G ablösen wird.

Cat-1

Dieser Mobilfunk-IoT-Standard wird 3G schließlich ersetzen. Cat-1-Netzwerke können einfach eingerichtet werden und bieten eine großartige Lösung für Anwendungen, die eine Sprach- oder Browserschnittstelle erfordern.

LoRaWAN

Über LoRaWANs (Long-Range Wide-Area Networks) werden mobile, sichere, bidirektionale und akkubetriebene Geräte verbunden.

LTE Cat-M1

Diese Netzwerke sind vollständig mit LTE-Netzwerken kompatibel. Sie arbeiten kosten- und leistungsoptimiert und verfügen über LTE-Chips der zweiten Generation, die speziell für IoT-Anwendungen entwickelt wurden.

Schmalband oder NB-IoT/Cat-M2

NB-IoT/Cat-M2 nutzt die DSSS-Modulation (Direct-Sequence Spread Spectrum), um Daten direkt an den Server zu senden, sodass kein Gateway benötigt wird. Obwohl die Einrichtung von NB-IoT-Netzwerken teurer ist, ist die Ausführung kostengünstiger, da kein Gateway benötigt wird.

Sigfox

Dieser weltweit agierende IoT-Netzwerkanbieter bietet Funknetzwerke zur Vernetzung von Low-Power-Geräten, die kontinuierlich Daten ausgeben.

IoT-Protokolle: Wie IoT-Geräte mit dem Netzwerk kommunizieren

IoT-Geräte kommunizieren über IoT-Protokolle. IP (Internetprotokoll) entspricht einem Regelsatz, der vorgibt, wie Daten an das Internet gesendet werden. Mit IoT-Protokollen wird sichergestellt, dass Informationen, die von einem Gerät oder Sensor stammen, von einem anderen Gerät, Gateway oder Dienst gelesen und interpretiert werden können. Für unterschiedliche Szenarios und Anwendungsfälle wurden unterschiedliche IoT-Protokolle entworfen und optimiert. Angesichts des vielfältigen Angebots von IoT-Geräten ist es wichtig, das richtige Protokoll im richtigen Kontext zu verwenden.

Welches IoT-Protokoll ist für mich geeignet?

Das benötigte IoT-Protokoll richtet sich nach der Systemarchitekturschicht, in die die Daten übertragen werden. Im OSI-Modell (Open Systems Interconnection) sind die verschiedenen Schichten abgebildet, über die Daten gesendet und empfangen werden. Jedes IoT-Protokoll in der IoT-Systemarchitektur unterstützt die Kommunikation von Gerät zu Gerät, Gerät zu Gateway, Gateway zu Rechenzentrum oder Gateway zu Cloud sowie die Kommunikation zwischen Rechenzentren.

Anwendungsschicht

Die Anwendungsschicht dient innerhalb eines bestimmten IoT-Protokolls als Schnittstelle zwischen Benutzer und Gerät.

AMQP (Advanced Message Queuing-Protokoll)

Eine Softwareschicht, die Interoperabilität zwischen Messagingmiddleware unterstützt. Es ermöglicht die Zusammenarbeit verschiedener Systeme und Anwendungen und unterstützt so ein standardisiertes Messaging nach Industriemaßstab.

CoAP (Constrained Application-Protokoll)

Ein Protokoll mit eingeschränkter Bandbreite und eingeschränktem Netzwerkbereich, das für Geräte mit begrenzter Kapazität in der M2M-Kommunikation (Machine-to-Machine) entwickelt wurde. CoAP ist außerdem ein Protokoll für die Dokumentübertragung, das über UDP (User Datagram-Protokoll) ausgeführt wird.

DDS (Data Distribution Service)

Ein vielseitiges Peer-zu-Peer-Kommunikationsprotokoll, das alle Szenarien vom Betrieb kleinster Geräte bis hin zur Verbindung von Hochleistungsnetzwerken unterstützt. DDS optimiert die Bereitstellung, erhöht die Zuverlässigkeit und reduziert die Komplexität.

MQTT (Message Queue Telemetry Transport)

Ein Messagingprotokoll, das für die M2M-Lightweightkommunikation (Machine-to-Machine) entwickelt wurde und hauptsächlich für Verbindungen mit geringer Bandbreite mit Remotestandorten verwendet wird. MQTT verwendet ein Herausgeber-Abonnent-Muster und ist ideal für kleine Geräte geeignet, die eine effiziente Bandbreiten- und Akkunutzung erfordern.

Transportschicht

In jedem IoT-Protokoll unterstützt und schützt die Transportschicht die Datenkommunikation auf ihrem Weg von Schicht zu Schicht.

TCP (Transmission Control-Protokoll)

Das wichtigste Protokoll für einen Großteil der Internetverbindungen. Es unterstützt die Host-zu-Host-Kommunikation, bei der große Datasets in einzelne Pakete zerlegt und bei Bedarf erneut gesendet und wieder zusammengesetzt werden.

UDP (User Datagram-Protokoll)

Ein Kommunikationsprotokoll, das die Kommunikation zwischen Prozessen ermöglicht und auf IP basiert. UDP verbessert die Datenübertragungsraten über TCP und eignet sich am besten für Anwendungen, die eine verlustfreie Datenübertragung erfordern.

Vermittlungsschicht

Die Vermittlungsschicht eines IoT-Protokolls ermöglicht die Kommunikation einzelner Geräte mit dem Router.

IP

Viele IoT-Protokolle verwenden noch IPv4, neuere Varianten verwenden jedoch IPv6. Bei diesem aktuellen IP-Update werden der Datenverkehr über das Internet geroutet und Geräte im Netzwerk identifiziert und verortet.

6LoWPAN

Dieses IoT-Protokoll ist am besten für Low-Power-Geräte geeignet, die nur eingeschränkte Verarbeitungsfunktionen bieten.

Sicherungsschicht

Die Datenschicht ist der Teil eines IoT-Protokolls, der Daten innerhalb der Systemarchitektur überträgt und Fehler auf der physischen Schicht identifiziert und korrigiert.

IEEE 802.15.4

Ein Funkstandard für drahtlose Verbindungen mit niedrigem Energieverbrauch. Dieser wird mit ZigBee, 6LoWPAN und anderen Standards zur Implementierung eingebetteter Funknetzwerke verwendet.

LPWAN

LPWANs (Low-Power Wide-Area Networks) ermöglichen die Kommunikation über Entfernungen von 500 Metern bis hin zu über 10 Kilometern an manchen Orten. Ein LoRaWAN ist beispielsweise ein LPWAN, das für einen geringen Energieverbrauch optimiert wurde.

Bitübertragungsschicht

Die Bitübertragungsschicht ist der Kommunikationskanal zwischen Geräten innerhalb einer bestimmten Umgebung.

BLE (Bluetooth Low Energy)

BLE führt zu einer deutlichen Reduzierung des Energieverbrauchs und der Kosten und bietet eine ähnliche Verbindungsreichweite wie das klassische Bluetooth. BLE funktioniert nativ und unabhängig von mobilen Betriebssystemen und entwickelt sich aufgrund der geringen Kosten und der langen Akkulaufzeit schnell zum Favoriten für Unterhaltungselektronik.

Ethernet

Diese kabelgebundene Verbindung ist eine kostengünstigere Option, die schnelle Datenverbindungen und geringe Latenzzeiten bietet.

LTE (Long-Term Evolution)

Ein Standard für die drahtlose Breitbandkommunikation von mobilen Geräten und Datenendgeräten. LTE steigert die Kapazität und Geschwindigkeit von Funknetzwerken und unterstützt Multicast- und Broadcaststreams.

NFC (Near Field Communication)

Ein Satz von Kommunikationsprotokollen. Sie basieren auf elektromagnetischen Feldern und ermöglichen zwei Geräten die Kommunikation innerhalb eines Abstands von vier Zentimetern. NFC-fähige Geräte funktionieren als Identitätsschlüsselkarten und werden häufig für die kontaktlose mobile Zahlung, den Kartenverkauf und Smartcards verwendet.

Powerline Communication (PLC)

Diese Kommunikationstechnologie ermöglicht das Senden und Empfangen von Daten über vorhandene Netzkabel. So können Sie IoT-Geräte über ein Kabel gleichzeitig mit Energie versorgen und steuern.

RFID (Radiofrequenz-Identifikation)

Die RFID-Technologie nutzt elektromagnetische Felder zum Lokalisieren und Identifizieren elektronischer Tags, die keine eigene Energieversorgung aufweisen. Kompatible Hardware versorgt diese Tags mit Energie, kommuniziert mit ihnen und liest ihre Informationen zu Identifizierungs- und Authentifizierungszwecken aus.

Wi-Fi/802.11

Wi-Fi/802.11 ist ein Standard in Heim- und Büronetzwerken. Obwohl es sich um eine kostengünstige Option handelt, ist sie aufgrund ihrer begrenzten Reichweite und des Energieverbrauchs rund um die Uhr u. U. nicht für alle Szenarien geeignet.

Z-Wave

Dieses Meshnetzwerk verwendet niedrigenergetische Radiowellen für die Kommunikation zwischen Appliances.

ZigBee

Diese IEEE 802.15.4-basierte Spezifikation für eine Suite aus allgemeinen Kommunikationsprotokollen wird verwendet, um PANs (Personal Area Networks) mit kleinen Low-Power-Funkgeräten zu erstellen.

Der IoT-Technologiestapel Teil 3:

IoT-Plattformen

Mit IoT-Plattformen lassen sich IoT-Projekte ganz einfach erstellen und starten, da Sie Ihre Bereitstellung, Geräte und Daten mit einem einzelnen Dienst verwalten können. IoT-Plattformen verwalten Hardware- und Softwareprotokolle, bieten Sicherheits- und Authentifizierungsfunktionen und stellen Benutzeroberflächen bereit.

Die genaue Definition einer IoT-Plattform variiert, da mehr als 400 Dienstanbieter Features anbieten, die von Software über Hardware bis hin zu SDKs und APIs reichen. Die meisten IoT-Plattformen umfassen jedoch folgende Komponenten:

  • IoT-Cloudgateway
  • Authentifizierung, Geräteverwaltung und APIs
  • Cloudinfrastruktur
  • Integrationen von Drittanbieter-Apps

Verwaltete Dienste

Verwaltete IoT-Dienste helfen Unternehmen, Ihr IoT-Ökosystem proaktiv zu betreiben und zu verwalten. Es sind zahlreiche verwaltete IoT-Dienste wie Azure IoT Hub verfügbar, mit denen die Erstellung, Bereitstellung, Verwaltung und Überwachung Ihres IoT-Projekts optimiert und unterstützt werden kann.

IoT-Anwendung in aktuellen Technologien

KI und IoT

IoT-Systeme erfassen derart große Datenmengen, dass sie häufig mithilfe von KI und maschinellem Lernen sortiert und analysiert werden müssen, um Muster erkennen und auf Erkenntnisse reagieren zu können. Beispielsweise kann KI eingesetzt werden, um die von Fertigungsanlagen erfassten Daten zu analysieren und den Wartungsbedarf vorherzusagen, wodurch Kosten und Downtimes durch unerwartete Ausfälle reduziert werden.

Blockchain und IoT

Derzeit lässt sich nicht nachweisen, dass Daten aus dem IoT nicht manipuliert wurden, bevor sie verkauft oder weitergegeben werden. Blockchain und IoT tragen dazu bei, Datensilos aufzubrechen und Vertrauen aufzubauen. So sind die Daten nicht nur vertrauenswürdig, sondern können auch verifiziert und überwacht werden.

Kubernetes und IoT

Das Kubernetes-Bereitstellungsmodell vermeidet Downtimes und sorgt dafür, dass IoT-Projekte in Echtzeit aktualisiert werden, ohne Benutzer zu beeinträchtigen. Kubernetes lässt sich mithilfe von Cloudressourcen auf einfache und effiziente Weise skalieren und bietet eine allgemeine Plattform für die Edgebereitstellung.

Open Source und IoT

Open-Source-Technologien beschleunigen das IoT, sodass Entwickler ihre favorisierten Tools für IoT-Technologieanwendungen nutzen können.

Quantencomputing und IoT

Die erhebliche, durch das IoT generierte Datenmenge eignet sich naturgemäß für das Quantencomputing, das in der Lage ist, rechenintensive Workloads zu beschleunigen. Darüber hinaus wird durch die Quantenkryptographie eine zusätzliche Sicherheitsebene eingeführt, die zwar erforderlich ist, derzeit aber nicht gewährleistet werden kann, weil die Rechenleistung der meisten IoT-Geräte dazu nicht ausreicht.

Serverlos und IoT

Mit serverlosem Computing können Entwickler effizienter an Anwendungen arbeiten, da sie keine Zeit mehr für die Verwaltung der Infrastruktur aufwenden müssen. Dank serverlosen Anwendungen kann der Cloud-Dienstanbieter die Infrastruktur, die zur Ausführung des Codes erforderlich ist, automatisch bereitstellen, skalieren und verwalten. Da der Datenverkehr bei IoT-Projekten variabel ist, stellen serverlose Setups eine kosteneffiziente Möglichkeit für die dynamische Skalierung dar.

Virtual Reality und IoT

In Kombination können Virtual Reality und IoT helfen, komplexe Systeme zu visualisieren und Entscheidungen in Echtzeit zu treffen. Wenn Sie beispielsweise Augmented Reality (auch: Mixed Reality) verwenden, eine Form der Virtual Reality, können Sie IoT-Daten als Grafiken für reale Objekte (wie IoT-Geräte) oder Arbeitsbereiche anzeigen. Die Kombination aus Virtual Reality und IoT hat technologische Fortschritte im Gesundheitswesen, im Außendienst sowie in der Transport- und Fertigungsbranche hervorgebracht.

Digital Twins und IoT

Wenn Sie Ihre Systeme vor der Ausführung testen, können Sie erheblich an Zeit und Kosten sparen. Digital Twins erfasst die Daten mehrerer IoT-Geräte und integriert diese mit Daten aus anderen Quellen, um visuell darzustellen, wie das System mit Geräten, Benutzern und Bereichen interagiert.

IoT-Daten und Analysen

Durch IoT-Technologien werden derart große Datenmengen erzeugt, dass spezialisierte Prozesse und Tools erforderlich sind, um die Daten in umsetzbare Einblicke zu verwandeln. Gängige Anwendungsfälle und Herausforderungen für IoT-Technologie:

Anwendungsfall: Predictive Maintenance

IoT-Machine-Learning-Modelle, die zur Identifizierung von Signalen in historischen Daten entwickelt und trainiert wurden, können zur Identifizierung derselben Trends in aktuellen Daten verwendet werden. Auf diese Weise können Benutzer vorbeugende Serviceanfragen automatisieren und neue Teile im Voraus bestellen, sodass sie bei Bedarf immer verfügbar sind.

Anwendungsfall: Entscheidungen in Echtzeit

Es gibt verschiedene IoT-Analysedienste, die End-to-End-Echtzeitberichte unterstützen:

  • Hochvolumige Datenspeicherung in Formaten, die Abfragen mit Analysetools unterstützen.
  • Hochvolumige Datenstromverarbeitung, um Daten vor der Analyse zu filtern und zu aggregieren.
  • Analyseverarbeitung mit geringer Latenzzeit dank Echtzeitanalysetools, durch die Daten in Berichten erfasst und visualisiert werden.
  • Datenerfassung in Echtzeit unter Verwendung von Nachrichtenbrokern.

Herausforderung: Datenspeicher

Umfangreiche Datensammlungen erfordern umfangreiche Speicherkapazitäten. Es werden verschiedene Datenspeicherdienste angeboten, die sich je nach Organisationsstrukturen, Authentifizierungsprotokollen und Kapazitätsbeschränkungen unterscheiden.

Herausforderung: Datenverarbeitung

Der Umfang der über das IoT erfassten Daten stellt die zeitnahe Bereinigung, Verarbeitung und Interpretation vor große Herausforderungen. Edgecomputing stellt eine Lösung für diese Probleme dar, indem ein Großteil der Datenverarbeitung von einem zentralisierten System an die Netzwerkperipherie verlagert wird, die sich näher an den Geräten befindet, die diese Daten benötigen. Durch die dezentralisierte Datenverarbeitung entstehen jedoch neue Herausforderungen, beispielsweise im Hinblick auf die Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit von Edgegeräten und die Sicherheit der in Übertragung begriffenen Daten.

IoT-Sicherheit, allgemeine Sicherheit und Datenschutz

IoT-Sicherheit und Datenschutz sind in jedem IoT-Projekt von entscheidender Bedeutung. Obwohl IoT-Technologie Ihre Geschäftsabläufe grundlegend verändern können, stellen nicht ordnungsgemäß geschützte IoT-Geräte u. U. eine Bedrohung dar. Cyberangriffe können Daten kompromittieren, Geräte zerstören und sogar Schaden anrichten.

Ein effektiver IoT-Cybersicherheitsansatz wie durch Azure Sphere geht über die Standardmaßnahmen zur Gewährleistung der Vertraulichkeit hinaus und bezieht Threat Modeling ein. Der erste Schritt zur Verhinderung von Angriffen besteht darin, die verschiedenen Möglichkeiten zu erkennen, die Angreifer haben, um Ihr System zu gefährden.

Bei der Planung und Entwicklung Ihres IoT-Sicherheitssystems ist es essenziell, für jeden Schritt Ihrer Plattform und Ihres Systems – von OT bis IT – die richtige Lösung zu wählen. Softwarelösungen wie Azure Defender bieten den nötigen Schutz für Ihr gesamtes System.

Ressourcen für die ersten Schritte

Internet of Things Show

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