Dieser Blogbeitrag wurde gemeinsam von Greg Moore, Corporate Vice President Microsoft Healthcare, und Peter Lee, Corporate Vice President Microsoft Healthcare, verfasst.
Eine der größten Zusammenkünfte von IT-Entwicklern im Gesundheitswesen findet nächste Woche anlässlich der HL7 FHIR DevDays auf dem Microsoft Campus statt. Das gemeinsame Ziel ist es, den offenen Standard für interoperable Gesundheitsdaten namens HL7® FHIR® (Fast Healthcare Interoperability Resources, gesprochen „fire“) voranzubringen. Microsoft freut sich sehr, die Besucher dieser wichtigen Konferenz vom 10. bis zum 12. Juni 2019 auf dem Campus in Redmond begrüßen zu dürfen, um sich mit der Entwickler-Community über vielfältige Themen auszutauschen – von der Identifizierung konkreter Anwendungsfälle bis hin zur Suche nach Möglichkeiten, wie wir alle die FHIR-Spezifikation gemeinsam weiterentwickeln können.
Wir sind der Meinung, dass FHIR die Zukunft im Gesundheitswesen maßgeblich prägen wird. Die moderne Ausrichtung unterstützt eine neue Generation von KI-gestützten Anwendungen und Diensten. FHIR ist ein erweiterbares, standardisiertes Format, durch das alle IT-Systeme im Gesundheitswesen Daten gemeinsam nutzen können, damit sie bei Bedarf an die richtigen Personen gelangen. Gleichzeitig lassen sich diese Daten mühelos in Wissen umwandeln. Schon seit vielen Jahren wird intensiv an HL7 FHIR gearbeitet. Heute ist der Standard eine der wichtigsten Technologien im Gesundheitsdatenmanagement, was zu großen Umbrüchen sowohl in der Technologiewelt als auch im Gesundheitswesen geführt hat.
Durch die immer schnellere Verlagerung des Gesundheitswesens in die Cloud bietet FHIR eine wohl historische Chance, die Interoperabilität von Gesundheitsdaten weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund trafen wir im vergangenen Sommer in Washington, DC, mit führenden Vertretern von AWS, Google, IBM, Oracle und Salesforce zusammen, um eine gemeinsame Marschroute für die Einführung von Technologien festzulegen, die die Interoperabilität von Gesundheitsdaten fördern. Aber wir alle wissen, dass FHIR keine Wunderwaffe ist. Um den reibungslosen Austausch von Gesundheitsdaten Wirklichkeit werden zu lassen, müssen Entwickler und andere Beteiligte zusammenarbeiten. Aus diesem Grund sind Community-Events wie die HL7 FHIR DevDays besonders wichtig. Sie ermöglichen es uns, neue Programmierideen auszuprobieren und eine Vielzahl von Themen zu diskutieren, von den Grundlagen des FHIR-Standards bis hin zu seinen Einsatzmöglichkeiten für medizinische Geräte, Bildgebung, Forschung, Sicherheit, Datenschutz und Patientenunterstützung.
Der Sommer 2019 könnte in der Tat der Durchbruch für FHIR sein, da die neue Version des Standards „FHIR Release 4“ (R4) breitere Anwendung finden wird. Neue Produktupdates von Microsoft und neue Interoperabilitätsstrategien der US-Regierung sorgen zudem für größere Akzeptanz in der Branche.
FHIR-Standard setzt sich schnell durch
Entwickler im Gesundheitswesen können bei ihren Projekten jetzt noch stärker darauf vertrauen, dass FHIR R4 Menschen, Daten und Systeme verbindet. R4 ist die erste Version mit „Normcharakter“. Das bedeutet, dass R4 ein offizieller Teil der zukünftigen Spezifikation ist, wodurch alle zukünftigen Versionen rückwärtskompatibel sein werden.
Weitere FHIR-Funktionen für Microsoft Azure
Microsoft trägt seinen Teil dazu bei, die Vorteile interoperabler Gesundheitsdaten im Zusammenspiel mit FHIR zu realisieren. Wie heute bekanntgegeben, wird FHIR R4 von unserem Open Source-Projekt FHIR Server for Azure unterstützt, das ab heute zur Verfügung steht.
Wir haben unser Open Source-Projekt „FHIR Server for Azure“ außerdem um einen neuen Datenpersistenzanbieter erweitert. Durch den neuen SQL-Persistenzanbieter können Entwickler ihre FHIR-Serverinstanz auf zwei Arten konfigurieren: entweder als von der Azure Cosmos DB unterstützte Persistenzebene oder als Persistenzebene mit einer SQL-Datenbank wie Azure SQL Database. Indem Kunden ihrem bevorzugten SQL-Anbieter weitere Funktionen hinzufügen, können sie ihre Anwendungen für das Gesundheitswesen noch einfacher verwalten. Dadurch wird die Fähigkeit von FHIR-Servern in Azure auch dahingehend erweitert, dass sie wichtige Geschäftsworkloads mit neuen Features wie verketteten Abfragen und Transaktionen unterstützen können.
Wachsendes Kunden- und Partnernetz
Unsere Azure API for FHIR verfügt bereits über ein umfangreiches Partnernetz. Außerdem setzen Kunden die Vorabversion des Diensts bereits zur Zentralisierung unterschiedlichster Daten ein.
Northwell Health ist mit 23 Krankenhäusern und 700 Arztpraxen der größte Arbeitgeber im Bundesstaat New York. Das Gesundheitsnetzwerk verwendet Azure API for FHIR, um seine Datenfluss-Lösung noch interoperabler auszubauen und stationäre Aufenthalte für Patienten zu verkürzen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Patient nur so lange bleibt wie für die klinische Versorgung erforderlich und dass keine anderen nicht-klinischen Gründe die Entlassung des Patienten hinauszögern.
Unsere Open Source-Implementierung von FHIR Server for Azure fördert bereits kontinuierliches Produktfeedback zwischen Entwicklern und Partnern, die auf Grundlage dieses Open Source-Projekts bereits zügig innovative Lösungen entwickeln.
Darena Solutions verwendet die Open Source-Implementierung „FHIR Server for Azure“, um seine Blue Button-Anwendung um ein Content-Management-System (CMS) namens BlueButtonPRO zu ergänzen. Mit dieser Lösung können Patienten ihre Daten (über Blue Button) aus dem CMS importieren. Noch wichtiger ist, dass Patienten ihre Gesundheitsdaten jetzt noch einfacher und sicherer über ihre jeweiligen FHIR-Portale herunterladen, abrufen, verwalten und teilen können.
US Health IT Policy-Empfehlung zur Einführung von FHIR
Die DevDays-Konferenz knüpft auch an die von der US-Regierung vorgeschlagene Regelung zur Verbesserung der Interoperabilität von Gesundheitsdaten an, die im 21st Century Cures Act verankert ist und den Einsatz von FHIR einschließt.
Wir bei Microsoft setzen den Kern dieser vorgeschlagenen Regeln um, indem wir Hindernisse für die Interoperabilität abbauen. Wir sind zuversichtlich, dass das Ergebnis für die Patienten zufriedenstellend sein wird. Interoperabilität und der nahtlose Austausch von Gesundheitsdaten sorgen dafür, dass Verbraucher noch besser informiert und handlungsfähiger sind. Wir erwarten, dass die Gesundheitsbranche mit größerer Effizienz, besserer Versorgung und Kosteneinsparungen reagieren wird.
Die Interoperabilität von Gesundheitsdaten hat einen wichtigen Punkt erreicht, an dem die Bottom-up-Entwicklung in der FHIR-Community auf Top-down-Entscheidungen auf bundesstaatlicher Ebene trifft.
Interoperabilität von Gesundheitsdaten bei Microsoft
Die Integration von Gesundheitsdaten in unsere Plattformen ist eine große Verpflichtung für Microsoft, und Azure mit FHIR ist erst der Anfang. Nachdem FHIR nun in die Kernkomponenten von Azure integriert ist, wird FHIR zur nativen „Sprache“ für Gesundheitsdaten, da wir diese Funktionalität auf alle unsere Services ausweiten möchten.
Das Gesundheitswesen von heute und morgen erfordert eine umfassende Perspektive und einen kreativen teamorientierten Ansatz zur Problembehebung. Mit Blick auf die Zukunft möchte Microsoft den offenen, gemeinschaftlichen Dialog mit der Industrie und Community fortsetzen – von den FHIR DevDays bis hin zu den Veranstaltungen unserer Kunden und Partner.
FHIR wird die Zukunft des Gesundheitswesens prägen. Und die FHIR DevDays sind der ideale Ort, um mit der Gestaltung der Zukunft zu beginnen.