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Daten spielen zwar eine immer wichtigere Rolle bei der Optimierung von Geschäftsmodellen und der Bereitstellung besserer öffentlicher Dienste, doch ein Großteil ihres Potenzials bleibt oft ungenutzt. Datenfreigabe ist ein wesentlicher Aspekt des Versprechens, für alle Branchen neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen und wirtschaftliches Wachstum auf breiterer Front zu ermöglichen. Europa setzt sich seit Jahren intensiv dafür ein, Branchen stärker in die Datenfreigabe einzubinden. Die B2B-Datenfreigabe (Business-to-Business) ist auch ein grundlegendes Konzept von GAIA-X – einer Initiative für den Aufbau einer Verbunddateninfrastruktur. Letzten Monat hat eine Gruppe führender europäischer Organisationen den Eclipse Dataspace Connector (EDC) angekündigt. Hierbei handelt es sich um ein europäisches Open Source-Projekt, das richtlinienbasierte B2B-Datenfreigaben mit mehreren Clouds ermöglicht. Der EDC wurde am 30. und 31. August 2021 beim GAIA-X Hackathon in München präsentiert.

Organisationsübergreifende Datenfreigabe mit mehreren Clouds

Die Übertragung von Daten zwischen Organisationen ist ein technisches Problem, das bereits auf unzählige Arten gelöst wurde. Was ist bei diesem Projekt anders? Stellen Sie sich ein großes Fertigungsunternehmen vor, bei dem die von der Entwicklungsabteilung verwendete Software in AWS ausgeführt wird, die Fabriksysteme auf Azure basieren und die Systeme zur Verwaltung der Lieferkette von SAP sowie die selbst entwickelten Clouddienste für Vertrieb und Marketing von der Telekom gehostet werden. Darüber hinaus möchte das Unternehmen Daten aus der Lieferkette mit seinen Partnern austauschen, die über ähnlich komplizierte Systeme verfügen. Jedes Unternehmen möchte ggf. Daten freigeben, die Frage ist nur: Wie kann dies über mehrere Clouds und lokale Systeme hinweg sowie unter Einhaltung von Datenfreigaberichtlinien und Datenschutz-/Sicherheitsgesetzen gelingen? Und welches Identitätsverwaltungssystem unterstützt sowohl Datenhoheits- als auch Verbundanforderungen?

Der EDC setzt sich aus Open Source-Komponenten zusammen, die eine richtlinienbasierte Freigabe von Verbunddaten in mehreren Clouds auf der Grundlage europäischer Datenhoheitsprinzipien ermöglichen. Jede Partei, die an der Freigabe und Nutzung von Daten beteiligt ist, muss über eine gültige digitale Identität verfügen, die ihr basierend auf ihren Organisationsanforderungen das gewünschte Maß an Datenhoheit bietet. Darüber hinaus muss jede Partei in der Lage sein, die Richtlinien zu deklarieren, unter denen sie zum Austausch von Daten bereit ist, und diese Richtlinien auch erzwingen können. Und letztendlich muss die Datenfreigabe sicher und effizient sein.

Ermöglichen von Dateninnovationen für moderne Unternehmen

Von Banken werden cloudbasierte Finanzdienstleistungen entwickelt und bereitgestellt, Medieninhaltsanbieter verfügen über Cloudstreamingdienste, und Fluggesellschaften bieten cloudbasierte Ticket- und Flugservices an. Die meisten modernen Unternehmen sind also Cloudanbieter für ihre Kunden. Daher muss jedes Unternehmen (jeder Cloudanbieter) eine vertrauenswürdige Datenfreigabe ermöglichen. Es gibt zwar auch noch andere Probleme, die gelöst werden müssen, wie etwa die Datensemantik und die internen Governancemethoden im Zusammenhang mit den geschäftlichen Entscheidungen hinsichtlich der Freigabe und des Empfangs von Daten. Der Aufbau der ersten Schichten dieser komplexen Struktur ist jedoch bereits ein wichtiger Schritt, um auf Dateninnovationen basierendes Wachstum zu ermöglichen.

Der Umstand, dass es sich hierbei um eine europäische Lösung handelt, die von einer europäischen Open Source-Softwarestiftung gelenkt und von Organisationen geleitet wird, die sich für den Schutz europäischer Werte einsetzen, ist entscheidend für ihre Akzeptanz im GAIA-X-Prozess. Microsoft freut sich, dieses Projekt zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Daimler TSS, BMW Group, Deutsche Telekom, Amazon AWS, SAP, Bosch, HPE, ZF Friedrichshafen und GAIA-X AISBL sowie mit der International Data Spaces Association zu unterstützen.

Weitere Informationen zum Eclipse Dataspace Connector

Im Rahmen der kürzlich stattgefundenen Vorstellung in München hat die Community die erste funktionierende Implementierung des EDC präsentiert und die nächste Arbeitsphase dargelegt. Die Bewältigung organisations- und cloudanbieterübergreifender Herausforderungen ist eine Aufgabe, an der wir uns gerne zusammen mit Kunden, Partnern, Mitbewerbern und politischen Entscheidungsträgern beteiligen. Gemeinsam können wir mehr erreichen. Die EDC-Community ist auf die Beteiligung vieler weiterer heller Köpfe angewiesen. Sehen Sie sich das GitHub-Repository an, und machen Sie mit. Die vor uns liegenden Chancen der digitalen Wirtschaft lassen sich nur durch eine offene Zusammenarbeit nutzen.

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