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Azure Data Studio: Ein Open-Source-GUI-Editor für Postgres

Bei Verwendung einer Datenbank oder einer anderen Art von Software wird die Benutzerfreundlichkeit durch die Tools erhöht oder verringert, die Sie für die Interaktion nutzen. PostgreSQL verfügt über das Befehlszeilentool „psql“, das sehr leistungsstark ist, aber es gibt auch Benutzer, die einen grafischen Editor bevorzugen.

Bei Verwendung einer Datenbank oder einer anderen Art von Software wird die Benutzerfreundlichkeit durch die Tools erhöht oder verringert, die Sie für die Interaktion nutzen. PostgreSQL verfügt über das Befehlszeilentool „psql“, das sehr leistungsstark ist, aber es gibt auch Benutzer, die einen grafischen Editor bevorzugen. Auch wenn Sie normalerweise die Befehlszeile nutzen, kann es sein, dass in einigen Fällen der visuelle Ansatz besser geeignet ist. Bei Microsoft arbeiten wir schon seit vielen Jahren an der Entwicklung von Umgebungen, mit denen die Produktivität bei der täglichen Arbeit von Entwicklern verbessert wird. Es ist wichtig, dass Sie verschiedene Optionen haben. Auf diese Weise können Sie das Tool wählen, das für Sie am besten funktioniert.

Wir freuen uns, heute die Vorschauversion der Unterstützung von PostgreSQL in Azure Data Studio verkünden zu können. Azure Data Studio ist ein moderner plattformübergreifender Editor für die Datenentwicklung. Die Anwendung ist für Linux-, macOS- und Windows-Plattformen verfügbar. Zudem verfügt Azure Data Studio über ein integriertes Terminal, sodass psql immer leicht zugänglich ist.

Darüber hinaus führen wir eine entsprechende Vorschauversion der PostgreSQL-Erweiterung in Visual Studio Code (VS Code) ein. Sowohl Azure Data Studio als auch VS Code sind Open-Source-Anwendungen, die erweitert werden können – zwei Aspekte, die auch für PostgreSQL selbst gelten.

Azure Data Studio erbt einen Großteil der VS Code-Funktionalität. Außerdem werden die meisten VS Code-Erweiterungen unterstützt, z. B. Python, R und Kubernetes. Falls es bei Ihrem Hauptanwendungsfall um Daten geht, sollten Sie Azure Data Studio wählen. Sie können mehrere Datenbankverbindungen verwalten, die Hierarchie von Datenbankobjekten erkunden, Dashboards einrichten und vieles mehr.

Falls Sie sich eher mit der Anwendungsentwicklung und weniger mit der Datenbankverwaltung beschäftigen, können Sie unsere PostgreSQL-Erweiterung in VS Code nutzen. Eigentlich müssen Sie aber gar nicht wählen: Nutzen Sie beides, und wechseln Sie je nach den Anforderungen, die Sie gerade erfüllen müssen.

Verbindungsherstellung mit Postgres

Sind Sie neugierig, was alles enthalten ist? Wir sehen uns die Entwicklungsumgebung für PostgreSQL in Azure Data Studio nun genauer an. Sie können eine Verbindung mit Ihrem Postgres-Server oder direkt eine Verbindung mit einer Datenbank herstellen. Der Postgres-Server kann lokal, auf einem virtuellen Computer (VM) oder über den verwalteten Dienst eines beliebigen Cloudanbieters gehostet werden.

Verbindungsherstellung mit Postgres in Azure

Organisieren Ihrer Server

Häufig verfügen Sie über mehrere Postgres-Server, mit denen Sie arbeiten. Es kann beispielsweise sein, dass Sie einen Produktionsserver, einen entsprechenden Stagingserver und ggf. mehrere Server für Entwicklungs- und Testzwecke verwenden. Hierbei ist wichtig, dass Sie diese Server genau unterscheiden können. Besonders wichtig ist, dass Sie Ihren Produktionsserver eindeutig identifizieren können. In Azure Data Studio können Sie Servergruppen zum Kategorisieren Ihrer Server nutzen. Sie können Ihre Produktionsservergruppe rot markieren, damit eine visuelle Unterscheidung von den anderen Komponenten möglich ist.

Organisieren von Servern in Azure

Ermitteln von Datenbankobjekten

Ihr Postgres-Server wird weiterentwickelt, wenn Sie neue Funktionalität hinzufügen. Es hilfreich, wenn Sie eindeutig erkennen können, welche Spalten, Indizes, Trigger und Funktionen für jede Datenbank und Tabelle erstellt wurden. Dies gilt besonders, wenn Sie nicht die einzige Person sind, die mit der Postgres-Instanz arbeitet. In Azure Data Studio können Sie in der Randleiste bequem die hierarchische Navigation nutzen. Hierüber können Sie die Datenbanken, Tabellen, Ansichten und anderen Objekte Ihres Servers leicht erkunden und nachverfolgen.

Nachverfolgen von Datenbankobjekten in Azure

Effizientes Schreiben von Abfragen

Wenn Sie die von Ihren Teammitgliedern erstellten neuen Datenbankobjekte durchgehen, ist es hilfreich, über den Namen des Objekts hinaus die DDL zu verwenden, die für die Erstellung genutzt wurde. Auch wenn Sie die einzige Person sind, die an Ihrer Postgres-Instanz arbeitet, kann es sein, dass Sie Objekte nachschlagen möchten, deren Erstellung schon etwas länger zurückliegt. Die Überprüfung der DDL ist eine hilfreiche Bestätigung, dass sich ein Objekt wie erwartet verhält.

Azure Data Studio verfügt über die Funktionen „Definition einsehen“ und „Gehe zu Definition“, die Sie nutzen können. Dies ist sogar möglich, wenn Sie das Objekt in einer Abfrage verwenden. Angenommen, Sie möchten „pg_stat_activity“ – eine der integrierten Statistikansichten von Postgres – abfragen. Sie können „Gehe zu Definition“ verwenden, um alle Spalten anzuzeigen und zu verstehen, worauf die Ansicht basiert.

Effizientes Schreiben von Abfragen in Azure Data Studio

Das Schreiben von SQL-Abfragen ist ein grundlegender Aspekt der Arbeit mit Postgres. Dies gilt unabhängig davon, ob Sie ein Experte sind oder gerade erst in dieses RDBMS einsteigen. IntelliSense für SQL ist in Azure Data Studio integriert, damit Sie Ihre Abfragen schneller schreiben können. Mit den kontextabhängigen IntelliSense-Vorschlägen zur Vervollständigung des Codes benötigen Sie weniger Tastenanschläge, um Ihre Arbeit zu erledigen.

Wenn Sie viel mit Postgres arbeiten, verfügen Sie vermutlich über einige SQL-Abfragen, die Sie immer wieder verwenden. Unabhängig davon, ob es sich um detaillierte CREATE-Anweisungen oder komplexe SELECT-Anweisungen handelt, können Sie diese per SQL-Codeausschnitt als Vorlage nutzen. Sie müssen die Anweisungen dann nicht immer wieder neu eingeben. Azure Data Studio erbt die Funktionen für Codeausschnitte von Visual Studio Code. Mit Codeausschnitten können Sie Fehler vermeiden, die durch das erneute Eingeben von Code entstehen, und Ihre Entwicklung insgesamt beschleunigen.

Anpassen Ihres Editors

Ein Vorteil der modernen Entwicklung von GUIs ist die Möglichkeit, diese an Ihre jeweiligen Präferenzen anzupassen. In diesem Blog haben wir beispielsweise das Design Solarized Dark in Screenshots verwendet. Dies ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack. In Azure Data Studio können Sie aber zwischen zehn weiteren Farbdesigns wählen und zusätzlich eine Option mit hohem Kontrast verwenden.

Darüber hinaus gelten die Personalisierungsoptionen auch für Tastenzuordnungen. Gefällt Ihnen die Standardtastenkombination STRG+N zum Öffnen einer neuen Registerkarte nicht? Sie können dies ändern. Vielleicht wünschen Sie sich auch eine Tastenkombination, die in Azure Data Studio standardmäßig nicht enthalten ist. Mit dem Editor für Tastenkombinationen können Sie Tastenzuordnungen erstellen und anpassen.

Anpassen Ihres Editors in Azure Data Studio

Erste Schritte

Es gibt noch weitere Features zu entdecken, z. B. die Git-Integration der Quellcodeverwaltung und angepasste Dashboards und Widgets. Sie können heute noch mit der Nutzung der Vorschauversion für PostgreSQL in Azure Data Studio beginnen. Sehen Sie sich die Installationsanleitung an. Weitere Informationen zum Einstieg in die Nutzung der PostgreSQL-Erweiterung für Visual Studio Code finden Sie auf unserer GitHub-Seite.

Diese beiden Features befinden sich in der Vorschauphase, und Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir sie verbessern und an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Senden Sie uns Ihr Feedback über unsere PostgreSQL-GitHub-Seiten zu Azure Data Studio bzw. Visual Studio Code.