Wir freuen uns, die allgemeine Verfügbarkeit von Azure Managed Disks SSD Standard bekannt geben zu können, eine neue Art von permanentem Speicher für virtuelle Microsoft Azure-Computer. SSD Standard-Datenträger stellen eine kostengünstige Speichermöglichkeit dar, die für Workloads mit konstanter Leistung bei niedrigen IOPS-Werten optimiert ist. Bei SSD Standard-Datenträgern werden Daten auf Solid State Drives (SSDs) gespeichert, während bei unseren HDD Standard-Datenträgern die Daten auf Festplatten (Hard Disk Drives, HDDs) gespeichert werden. Mit SSD Standard können im Vergleich zu HDD-Datenträgern bessere Ergebnisse bei Verfügbarkeit, Konsistenz und Zuverlässigkeit sowie eine optimierte Latenz erzielt werden. SSD Standard eignet sich für Webserver, Anwendungsserver mit einem niedrigen IOPS-Wert, wenig genutzte Unternehmensanwendungen und Dev/Test-Workloads. SSD Premium-Datenträger weisen im Gegensatz dazu eine höhere Leistung als SSD Standard-Datenträger auf und bieten sehr geringe Latenzen, hohe IOPS-Werte und einen hohen Durchsatz sowie eine noch bessere Konsistenz bei der Leistung der bereitgestellten Datenträger. Daher ist SSD Premium der empfohlene Datenträgertyp für Produktionsworkloads.
Wir haben im Juni 2018 mit einer begrenzten Vorschau von SSD Standard für eine Region begonnen. Wir erweiterten dies nach und nach auf alle Azure-Regionen und fügten Support im Portal und anderen Tools hinzu. Tausende unserer Azure-Datenträgerkunden haben in den letzten Monaten SSD Standard in der Vorschauversion ausprobiert und konnten dabei helfen, die Verbesserungen in der Workloadleistung im Vergleich zu HDD-Datenträgern zu überprüfen. Wir möchten uns bei allen Benutzer der Vorschauversion für ihre Teilnahme und das wertvolle Feedback bedanken, durch das wir das Produkt weiter verbessern konnten.
Es folgt ein zusammenfassender Vergleich der Azure-Datenträgertypen:
Datenträgertyp | SSD Premium | SSD Standard | HDD Standard |
Überblick | Ausgelegt für Unternehmensworkloads mit vielen Ein- und Ausgaben Konsistente Leistung mit geringer Latenz und Hochverfügbarkeit für Produktionsworkloads | Ausgelegt für konsistente Leistung bei Workloads mit geringen IOPS-Werten Höhere Verfügbarkeit und Latenz als HDD-Datenträger | Ausgelegt für kostengünstigen Massenspeicher mit seltenem Zugriff Unterliegt möglicherweise geringen Leistungsschwankungen |
Workload | Anspruchsvolle Unternehmensworkloads wie SQL Server, Oracle, Dynamics, Exchange Server, MySQL, Cassandra, MongoDB, SAP Business Suite und andere Produktionsworkloads | Webserver, Anwendungsserver mit geringen IOPS-Werten, wenig genutzte Unternehmensanwendungen und Dev/Test | Sicherungsspeicher |
Max. IOPS | 20.000 IOPS bereitgestellt* | Bis zu 2.000 IOPS* | Bis zu 2.000 IOPS* |
Max. Durchsatz | 750 MB/s bereitgestellt* | Bis zu 500 MB/s* | Bis zu 500 MB/s* |
* Hinweis: Die oben genannten max. IOPS- und Durchsatzziele gelten für große Datenträger, die sich momentan in der Vorschau befinden. Außerdem sind zum erreichen der hohen Werte für IOPS und Durchsatz die richtigen VM-Typen erforderlich. Weitere Informationen finden Sie in unserer Ankündigung zur Vorschau großer Datenträger.
Vorteile von SSD Standard-Datenträgern
SSD Standard-Datenträger sind darauf ausgelegt, die Leistung und Zuverlässigkeit von Standard-Datenträgern zu verbessern. In diesem neuen Angebot sind Elemente von SSD Premium- und HDD Standard-Datenträgern kombiniert. Hieraus ergibt sich eine kosteneffiziente Lösung, die am besten für Anwendungen wie Webserver geeignet ist, bei denen keine hohe Transaktionslast für die Datenträger besteht. Bei vielen solchen Workloads wurden HDD-Datenträger verwendet, um Kosten einzusparen. HDD-Datenträger weisen jedoch normalerweise eine geringere Leistung und Zuverlässigkeit als SSD-Datenträger auf und können daher ein Problem für Produktionsworkloads darstellen.
Mit der allgemeinen Verfügbarkeit von SSD Standard haben Azure-Kunden nun eine kostengünstige Möglichkeit, ihre HDD Standard-Workload auf SSD-Datenträger umzustellen und somit eine höhere Leistung und Zuverlässigkeit und einen allgemein reibungsloseren Betrieb zu erzielen.
Beispielsweise konnte Nutanix Frame, einer der Partner, mit denen wir zusammengearbeitet haben, den Unterschied erleben:
„Nutanix Frame-Kunden erwarten die beste Leitung für ihre kritischen virtuellen Desktops und Anwendungen in jeder Skalierung und jeder Umgebung. Mit dem neuen Azure SSD Standard erhalten unsere Kunden eine deutliche Steigerung der Leistung im Vergleich zu ihren gewohnten Azure HDD Standard-Datenträgern, sodass selbst anspruchsvollste Anwendungen problemlos ausgeführt werden können“, so Nikola Bozinovic, VP/GM für Desktop Services bei Nutanix, die Frame kürzlich aufgekauft haben.
Virtual Machines
SSD Standard ist darauf ausgelegt, mit allen SKUs virtueller Azure-Computer zu funktionieren. Wenn Sie einen virtuellen Azure-Computer der Serie A, N, D oder jeder anderen Serie verwenden, können Sie SSD Standard mit diesem virtuellen Computer verwenden. Mit der Einführung von SSD Standard kann für zahlreiche Workloads, die vorher mit HDD-Datenträgern funktionierten, ein Wechsel zu SSD-Datenträgern durchgeführt werden. Dadurch können eine konstante Leistung, höhere Verfügbarkeit und alle allgemeinen Vorteile von SSDs erzielt werden.
Managed Disk SSD Standard – Größen
SSD Standard wird als Version von Managed Disks angeboten. Nicht verwaltete Datenträger und Seitenblobs werden bei SSD Standard nicht unterstützt.
Es folgen die angebotenen Datenträgergrößen. Beachten Sie, dass sich Datenträgergrößen über 4 TB in der Vorschau befinden.
SSD Standard-Datenträgertyp | E10 | E15 | E20 | E30 | E40 | E50 | (Vorschau) E60 | (Vorschau) E70 | (Vorschau) E80 |
Datenträgergröße | 128 GiB | 256 GiB | 512 GiB | 1 TiB | 2 TiB | 4 TiB | 8 TiB* | 16 TiB* | 32 TiB* |
IOPS pro Datenträger | Bis zu 500 | Bis zu 500 | Bis zu 500 | Bis zu 500 | Bis zu 500 | Bis zu 500 | Bis zu 1.300* | Bis zu 2.000* | Bis zu 2.000* |
Durchsatz pro Datenträger (in MB/s) | Bis zu 60 | Bis zu 60 | Bis zu 60 | Bis zu 60 | Bis zu 60 | Bis zu 60 | Bis zu 300* | Bis zu 500* | Bis zu 500* |
* Hinweis: Die IOPS- und Durchsatzziele für große Datenträger (8 TB) befinden sich momentan in der Vorschau. Außerdem sind zum Erreichen hoher Werte für IOPS und Durchsatz die richtigen VM-Typen erforderlich. Weitere Informationen finden Sie in unserer Ankündigung zur Vorschau großer Datenträger.
SSD Standard-Datenträger unterstützen alle Dienstverwaltungsvorgänge, die durch Managed Disks angeboten werden. Beispielsweise können Sie verwaltete Momentaufnahmen von Managed Disks SSD Standard auf die gleiche Weise erstellen wie von Managed Disks. In der Dokumentation zu Managed Disks finden Sie ausführliche Anweisungen für alle Datenträgervorgänge.
Leistung
SSD Standard-Datenträger bieten für die meisten E/A-Vorgänge Latenzen im einstelligen Millisekundenbereich. IOPS- und Durchsatzziele für unterschiedliche Datenträgertypen können Sie der Tabelle oben entnehmen. Die Istwerte für IOPS und Durchsätze können je nach Datenverkehrsmuster variieren. SSD Standard-Datenträger stellen eine konsistentere Leistung und geringere Latenzen als HDD-Datenträger bereit. SSD Premium-Datenträger weisen eine höhere Leistung als SSD Standard-Datenträger auf und bieten sehr geringe Latenzen, hohe IOPS-Werte und einen hohen Durchsatz sowie eine noch bessere Konsistenz bei der Leistung der bereitgestellten Datenträger. Daher ist dies der empfohlene Datenträgertyp für Produktionsworkloads.
Wie SSD Premium-Datenträger verwenden auch SSD Standard-Datenträger eine E/A-Einheitengröße von 256 KB. Wenn die übertragenen Daten kleiner als 256 KB sind, werden sie als eine E/A-Einheit angesehen. Höhere E/A-Größen werden als mehrere Ein- bzw. Ausgaben der Größe 256 KB gezählt. Beispielsweise werden E/A von 1.100 KB als fünf E/A-Einheiten gezählt.
Hoch verfügbar und stabil
SSD Standard-Datenträger werden auf derselben Azure-Datenträgerplattform erstellt, mit der bereits in der Vergangenheit Hochverfügbarkeit und Stabilität für Datenträger gewährleistet werden konnten. Azure-Datenträger sind für eine Verfügbarkeit von 99,999 % ausgelegt. Für SSD Standard-Datenträger steht wie immer bei Managed Disks lokal redundanter Speicher (LRS) zur Verfügung. Mithilfe von LRS verwaltet die Plattform mehrere Datenreplikate für jeden Datenträger. Für IaaS-Datenträger kann eine Stabilität auf Unternehmensniveau und eine branchenführende auf das Jahr umgerechnete Ausfallrate (Annualized Failure Rate, AFR) von 0 % erzielt werden.
Preise
Informationen finden Sie in den verfügbaren Preisdetails für die neuen SSD Standard-Datenträger. Ähnlich wie bei HDD Standard-Datenträgern hängt die Rechnung von der Datenträgergröße und den tatsächlichen Transaktionen (E/A-Einheiten) ab.
Erste Schritte
Sie können SSD Standard-Datenträger genauso erstellen wie normale verwaltete Datenträger. Beim Erstellen eines virtuellen Computers über das Azure-Portal können Sie als Datenträgertyp SSD Standard auswählen.
Sie können mit ARM-Vorlagen (Azure Resource Manager) virtuelle Computer mit SSD Standard-Datenträgern bereitstellen. Hier ist eine Beispielvorlage. Nachstehend finden Sie die erforderlichen Parameter in der ARM-Vorlage zum Erstellen von
SSD Standard-Datenträgern:
- apiVersion muss für Microsoft.Compute/virtualMachines auf „2018-04-01“ (oder höher) festgelegt werden.
- Geben Sie für storageAccountType den Wert „StandardSSD_LRS“ an, um einen SSD Standard-Datenträger zu erstellen.
Sie können auch Ihre vorhandenen verwalteten Datenträger in SSD Standard konvertieren. Allgemeine Richtlinien zum Konvertieren von verwalteten Datenträgern finden Sie unter Konvertieren zwischen dem Standardspeicher und Storage Premium für verwaltete Azure-Datenträger. Verwenden Sie den Wert „StandardSSD_LRS“ für AccountType, um den Datenträgertyp in SSD Standard zu ändern.
In der Dokumentation zu Managed Disks finden Sie ausführliche Anweisungen für alle Datenträgervorgänge.
Fragen zu SSD Standard finden Sie im Dokument mit häufig gestellten Fragen zu Datenträgern.
Eine Übersicht über das Azure-Datenträgerportfolio finden Sie auf der entsprechenden Seite.