Heute kündigen wir die eingeschränkte Vorschauversion von Azure Shared Disks an, dem branchenweit ersten freigegebenen Cloudblockspeicher. Mit Azure Shared Disks lassen sich weitere Blockspeicherworkloads in die Cloud migrieren. Dazu zählen vor allem die anspruchsvollsten Unternehmensanwendungen, die aktuell lokal in Storage Area Networks (SANs) ausgeführt werden, also z. B. gruppierte Datenbanken, parallele Dateisysteme, persistente Container und Machine-Learning-Anwendungen. Dank dieser Azure-spezifischen Funktion können Kunden Ihre latenzanfälligsten Workloads ausführen, ohne dass bekannte Bereitstellungsmuster für ein schnelleres Failover und die Hochverfügbarkeit beeinträchtigt werden. Dies schließt Anwendungen ein, die für Windows- oder Linux-basierte gruppierte Dateisysteme wie Global File System 2 (GFS2) erstellt wurden.
Azure Shared Disks bietet Kunden die Flexibilität, Clusterumgebungen unter Windows Server bis einschließlich Windows Server 2008 (Supportende erreicht) zu Azure zu migrieren. Diese Funktion wurde dafür entwickelt, SQL Server-Failoverclusterinstanzen (FCI), Dateiserver mit horizontaler Skalierung (Scale-out File Server, SoFS), Remotedesktopserver (RDS) und SAP ASCS/SCS unter Windows Server zu unterstützen.
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Verwendung von Azure Shared Disks
Mit Azure Shared Disks können Sie Anwendungen, die heute in Clusterumgebungen ausgeführt werden, konsistent bereitstellen. Das bedeutet, dass jede Anwendung, die zurzeit SCSI Persistent Reservations (PR) verwendet, mit diesen bekannten Befehlen Knoten im Cluster auf dem Datenträger registrieren kann. Die Anwendung kann dann aus verschiedenen unterstützten Zugriffsmodi für einen oder mehrere Knoten auswählen, um vom Datenträger zu lesen oder darauf zu schreiben. Diese Anwendungen können in hochverfügbaren Konfigurationen bereitgestellt werden, während gleichzeitig die Dauerhaftigkeitsgarantien von Azure-Datenträgern gelten.
In der folgenden Abbildung ist zu sehen, wie eine Beispieldatenbankanwendung mit zwei Knoten ein Failover von einem Knoten zum anderen orchestriert.
Es gilt folgender Ablauf:
- Die Clusteranwendung, die sowohl auf Azure-VM 1 als auch auf Azure-VM 2 ausgeführt wird, meldet die Absicht, vom Datenträger zu lesen oder darauf zu schreiben.
- Die Anwendungsinstanz auf Azure-VM 1 reserviert den exklusiven Schreibzugriff auf den Datenträger.
- Diese Reservierung wird auf dem Azure-Datenträger erzwungen, und die Datenbank kann nun exklusiv auf den Datenträger schreiben. Alle Schreibvorgänge der Anwendungsinstanz auf Azure-VM 2 schlagen fehl.
- Wenn die Anwendungsinstanz auf Azure-VM 1 ausfällt, kann die Instanz auf Azure-VM 2 nun ein Datenbankfailover initiieren und den Datenträger übernehmen.
- Diese Reservierung wird jetzt auf dem Azure-Datenträger erzwungen, und der Datenträger akzeptiert keine Schreibvorgänge mehr von der Anwendung auf Azure-VM 1, sondern nur noch von der Anwendung auf Azure-VM 2.
- Die Clusteranwendung kann das Datenbankfailover durchführen und Anforderungen von Azure-VM 2 bedienen.
In der folgenden Abbildung wird eine andere gängige Workload dargestellt. In diesem Szenario lesen mehrere Knoten vom Datenträger, um Parallelaufträge wie das Trainieren von Machine Learning-Modellen auszuführen.
Es gilt folgender Ablauf:
- Die Anwendung registriert alle VM-Register auf dem Datenträger.
- Die Anwendungsinstanz auf Azure-VM 1 reserviert den exklusiven Schreibzugriff auf den Datenträger, während Lesevorgänge von anderen VMs geöffnet werden.
- Diese Reservierung wird auf dem Azure-Datenträger erzwungen.
- Alle Knoten im Cluster können nun vom Datenträger lesen. Nur ein Knoten schreibt Ergebnisse im Namen aller Knoten im Cluster zurück auf den Datenträger.
Typen, Größen und Preise der Datenträger
Azure Shared Disks sind mit SSD Premium verfügbar. Die unterstützen Datenträgergrößen schließen P15 und höher (d. h. 256 GB) ein. Unterstützung für Azure Ultra Disk ist in Kürze verfügbar. Azure Shared Disks können nur als Datenträger verwendet werden, nicht als Betriebssystemdatenträger. Jede zusätzliche Einbindung eines Azure Shared Disks-Datenträgers (SSD Premium) wird auf Basis der Datenträgergröße abgerechnet. Ausführliche Informationen zu den Preisen für die eingeschränkte Vorschauversion finden Sie auf der Seite Verwaltete Datenträger – Preise.
Vergleich: Azure Shared Disks und Azure Files
Azure Shared Disks ermöglicht den gemeinsamen Zugriff auf Blockspeicher, der von mehreren VMs genutzt werden kann. Sie benötigen einen gängigen Windows- und Linux-basierten Cluster-Manager wie Windows Server Failover Cluster (WSFC), Pacemaker oder Corosync für die Kommunikation zwischen Knoten und das Aktivieren der Schreibsperre. Wenn Sie auf Azure nach einem vollständig verwalteten Dateidienst suchen, auf den mithilfe von Server Message Block (SMB) oder dem Network File System-Protokoll (NFS) zugegriffen werden kann, lesen Sie den Artikel So erstellen Sie eine Azure-Premium-Dateifreigabe oder Schnellstart: Einrichten von Azure NetApp Files und Erstellen eines NFS-Volumes.
Erste Schritte
Sie können Azure Shared Disks-Datenträger mithilfe von Azure Resource Manager-Vorlagen erstellen. Ausführliche Informationen zu den ersten Schritten und der Verwendung von Azure Shared Disks in der Vorschauversion finden Sie auf der Dokumentationsseite. Weitere Informationen zur regionalen Verfügbarkeit und zur Verfügbarkeit von Ultra Disk finden Sie unter Häufig gestellte Fragen zu Azure-IaaS-VM-Datenträgern sowie zu verwalteten und nicht verwalteten Premium-Datenträgern. Unter diesem Link finden Sie ein Video zum Vortrag von Mark Russinovich über Azure Shared Disks auf der Microsoft Ignite 2019.
In den kommenden Wochen wird die Unterstützung für das Portal und das SDK aktiviert. Unterstützung für Azure Backup und Azure Site Recovery ist zurzeit jedoch nicht verfügbar. In der Dokumentation zu Managed Disks finden Sie ausführliche Anweisungen für alle Datenträgervorgänge.
Wenn Sie die Vorschauversion ausprobieren möchten, fordern Sie hier Ihren Zugriff an.